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Fünf Monate Deutsch intensiv in Regensburg (página 2)



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Man kann darauf die lateinische Umschrift GLORIOSI PONTIS RATISBONE lesen. Das Siegel ist rund und misst acht Zentimeter im Durchmesser. Da sind Pfeiler, die inmitten einer bewegten Wasserflut stehen. Das ist natürlich die Donau. Die Brücke steigt von beiden Seiten zur Mitte an. Auf ihr erheben sich drei viergeschossige Türme. Im Vergleich zu diesem Siegel unterscheidet sich das der Universität in der Umschrift, sie lautet nämlich: SIGILLUM UNIVERSITATIS RATISBONENSIS. Seit 1967 wird es auf Drucksachen, Gedenkmünzen und urkundlichen Ausfertigungen der Universitätsverwaltung verwendet. Das Bild der Steinerne Brücke wurde als Symbol der Universität gewählt und soll die Verbindung von Wissenschaft und Gesellschaft, von Universität und Stadt, von Bayern und den Nachbarländern im donauländischen Raum zum Ausdruck bringen.

Fakultäten

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Im Wintersemester 1967/68 begannen die Vorlesungen an der Theologischen, der Juristischen, der Wirtschaftswissenschaftlichen und Philosophischen Fakultät. Im folgenden Jahr entstand die Naturwissenschaftliche Fakultät und fast gleichzeitig auch die Fachbereiche Mathematik, Physik und Chemie. 1968 wurde die Mensa in Betrieb genommen und vier Jahre später auch die Sportanlagen. Insgesamt besteht die Universität aus 12 Fakultäten, deshalb kam man sagen, dass hier fast jeder Studienwunsch erfüllbar ist. Im Bereich der Universität arbeiten mehr als 3500 Personen, von denen 311 Professoren sind. Im Wintersemester 1999/2000 betrug die Gesamtzahl der Studierenden fast 15 000, von denen 950 aus dem Ausland kamen.

Ziel meines Aufenthaltes

Der Zweck meines Praktikums war die Verbesserung meiner Kenntnisse der deutschen Sprache und das Studium der kulturellen Aspekte meiner Gastgeberstadt und des Landes. Vor dem Semester habe ich auch an einem obligatorischen Sprachkurs für ausländische Studenten teilgenommen, der von März bis April dauerte.

Ich kam am 3. März in der Universität Regensburg an, zwei Tage bevor mein Kurs anfing. Ich musste die Vorlesungen auswählen, welche ich im nächsten Semester besuchen würde. Deshalb ging ich zum Akademischen Auslandsamt (AAA), das ist das Büro, das ausländischen Studenten hilft, ihren Weg in ihrem neuen Leben in Regensburg zu finden. Ebenso hilft das AAA den Studenten bei der Wahl ihrer Kurse und bei Schwierigkeiten, die eventuell auftreten. Die Mitarbeiter des AAA haben mich über die Vorlesungen, die ich besuchen sollte, beraten. Ich konnte zwischen mehreren Professoren wählen. Ich hatte keine Stundenbegrenzung für die Vorlesungen noch musste ich irgendwelche strengen Vorgaben befolgen. Ich konnte meine Zeit einteilen, wie ich wollte. Aber ich wusste eines: „Ich will Deutsch lernen". Im AAA sagte man, dass es für mich am bestem sei, die Kurse des Lehrgebietes Deutsch als Fremdsprache (DaF) zu belegen. Ich musste mich für einige Kurse aus dem umfangreichen Abgebot entscheiden. Und ich fand Folgendes:

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DaF (Deutsch als Fremdsprache)

Es gibt zwei Möglichkeiten, zwischen denen man auswählen kann. Die erste ist nur für Kandidaten der DSH (Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang), d.h., für ausländische Studenten, die ein gesamtes Studium mit Abschluss in Deutschland absolvieren wollen. Die zweite ist für Studierende, die von der DSH-Prüfung befreit sind. Ich werde von der letzten Möglichkeit sprechen, weil ich keinen DSH-Test machen musste.

Es gibt vier Niveaus:

  • 1) Grundstufe für Programmstudierende.

  • 2) Studienbegleitende Mittelstufe.

  • 3) Studienbegleitende Oberstufe I.

  • 4) Studienbegleitende Oberstufe II.

1) Grundstufe für Programmstudierende:

Das ist ein Kurs für Anfänger mit Vorkenntnissen in der deutschen Sprache, der speziell für Austauschstudenten angeboten wird. Ich habe diesen Kurs mit Karen Schuh und Robert Meindl in der Zeit vom 5. März bis einschlie(lich 20. April 2001 belegt und ich hatte täglich 6 Stunden von Montag bis Freitag im Hörsaal W116 des Wirtschaftswissenschaftlichen Gebäudes.

2) Studienbegleitende Mittelstufe

Die Kurse der Studienbegleitende Mittelstufe bieten den ausländischen Studenten der Universität Regensburg die Möglichkeit, ihre Kenntnisse der deutschen Sprache zu verbessern. Die Kurse sind nur für Austauschstudenten, die von der Teilnahme an der DSH befreit sind. Der Leistungsnachweis erfolgt in der Regel über einen Semesterabschlusstest. Die Kursangebote sind Folgende: Leseverständnis, Hörverständnis, Textproduktion, Konversation, Phonetik und auditives Verständnis, Landeskunde: Deutsche Kulturgeschichte bis 1945, Landeskunde: Deutschland nach 1945 sowie Grammatik, Wortschatz und Idiomatik.

3) Oberstufe I

Die Kurse der studienbegleitenden Oberstufe I stellen ein Angebot für Studierende im Fachstudium mit bestandener DSH-Prüfung und der Verpflichtung, nach der Sprachprüfung ergänzende Sprachkurse zu besuchen, dar und sind auch für Programmstudenten, die von der DSH-Prüfung befreit sind, sowie für Gäste.

4) Oberstufe II

Die Kurse der studienbegleitenden Oberstufe II stellen ein Angebot für Studierende im Fachstudium dar, die die DSH-Prüfung mit Befreiung von der mündlichen Teilprüfung bestanden haben oder Bescheinigungen der studienbegleitenden Oberstufe I mit der Note „gut" (Grammatik und Textverständnis) nachweisen können.

Meine Vorlesungen

1.Hörverständnis

Die Lehrerin dieses Kurses war Frau Karen Schuh. Wir hatten einmal pro Woche Unterricht, jeden Mittwoch 2 Stunden von 13.00 bis 14.30 im Klassenzimmer SL2 im Sammelgebäude. Grundlage in diesem Kurs waren verschiedene Hörtexte, z.B. Lieder, Interviews, Kurzgeschichten, Vorlesungen, Werbung, Nachrichten und Filme. Unsere Lehrerin hat uns mit Hilfe unterschiedlichster Übungen verschiedene Hörtechniken vermittelt. Wir als Fremdsprachenlerner haben versucht, die Hörtexte zu verstehen, auch wenn uns einige oder sogar viele Wörter unbekannt waren. Wenn wir einen Teilnahmeschein bekommen wollten, mussten wir regelmä(ig am Unterricht teilnehmen und den Abschlusstest bestehen.

2.Textproduktion

In diesem Kurs haben uns drei Lehrer unterrichtet. Jeden Mittwoch, von 8.30 bis 10.00 im Raum SL1 im Sammelgebäude, versuchten wir zu verstehen, wie ein Text aufgebaut ist. Wir sollten argumentative Texte strukturieren lernen. Herr Stadl, einer unserer Lehrer, hat uns im freien und angeleiteten Schreiben unterrichtet. All dies sollte in diesem Kurs ausprobiert und erfahren werden. Aber natürlich gehörte zum Schreiben auch das Lesen. Deswegen wurden unter anderem Texte, Bilder und Musik benutzt. Unsere Lehrer prüften auch, ob wir uns im formal- schriftlichen Bereich gut ausdrücken konnten. Um den Schein zu bekommen, mussten wir regelmä(ig am Unterricht teilnehmen. Au(erdem mussten wir mindestens 3 Hausarbeiten schreiben.

3.Konversation

Wir hatten 2 Stunden pro Woche – Montag von 13.00 bis 15.00 Uhr -Konversationsunterricht. Dieser fand im Lesesaal AV1 im Philosophie- und Theologie (PT)- Gebäude statt. Unsere Lehrerin hie( Monika Lindinger. Sie hat uns gesagt, dass neben der Übung der Sprechfertigkeit ein Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem Hörverstehen liegt. Diese Probleme wurden anhand von Hörtexten, Liedern, Kurzgeschichten und Filme geübt. Im Unterricht bildeten Zeitungstexte zu aktuellen Themen, kurze literarische Texte, z.B. Kurzgeschichten, Märchen und Gedichte und Cartoons die Grundlage für Gespräche, Diskussionen und Dialoge. Diese Situation gab uns einen relativ gro(en Spielraum hinsichtlich der Themenwahl, die je nach Interesse und dem Niveau der Kursteilnehmer ausgewählt wurden. Um den Schein zu bekommen, mussten wir ein Referat halten.

4.Phonetik und auditives Verständnis

Der Kurs „Phonetik und auditives Verständnis" ist im allgemeinen unseren englischen und französischen Kursen an der Universidad de Los Andes sehr ähnlich. Im Kurs wurden folgende Schwerpunkte gesetzt:

  • Die unterschiedlichen Vokale der deutschen Sprache: kurze Vokale [a], [e], [i], [ø], [o], [?], [u] und lange Vokale [a:], [e:], [i:], [ø:], [o:], [?:], [u:]

  • Die deutschen Konsonanten.

  • Ausspracheprobleme der deutschen Sprache.

  • Wort- und Satzübungen mit Kassetten und Kurzgeschichten.

Diese Kurs wurde Freitags unterrichtet, zwei Stunden alle 14 Tage von 9.00 Uhr bis11.00 Uhr in Zimmer SL 1 im Sammelgebäude.

5. Landeskunde: Deutsche Kulturgeschichte bis 1945

Das Motto dieses Kurses lautet, dass „alles, was Fremdheit in Vertrautheit verändert, beim Sprachenlernen hilft, und dass eine Landeskundelektion oft genau soviel bewirken kann wie z.B. eine Grammatik- oder eine Textarbeitslektion". Herr Gloyer war unser Lehrer und ich denke, dass er ein sehr guter Lehrer ist. Sein Unterricht hat uns immer viel Spa( gemacht. Er hat uns mit Hilfe von Diavorträgen unterrichtet, das hei(t, dass wir viel visuelles Material von der Geschichte Deutschlands gesehen haben. Herr Gloyer hat uns auch viel mit klassischer Musik konfrontiert. Neben diesem Material haben wir das Buch, „Deutschland in Geschichte und Gegenwart" von Erich Zettl benutzt. Aber wir durften das Buch nicht kopieren, weil es urheberrechtlich geschützt war. Für den Erwerb eines Teilnahmescheines mussten wir regelmä(ig Hausaufgaben abgeben und einen Abschlusstest schreiben. Leider konnte ich nicht daran teilnehmen, weil ich nach Venezuela zurückmusste.

6. Landeskunde: Deutschland nach 1945

Frau Gabriele Versbach hat uns jeden Freitag 2 Stunden von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr im Zimmer SL1 unterrichtet. Ziel des Kurses war, einen allgemeinen Überblick über die prägenden Ereignisse in der Geschichte der Bundesrepublik von ihrer Gründung bis in die jüngste Vergangenheit hinein zu bekommen. Einen breiten Raum sollten dabei auch sogenannte „alltägliche" Dinge einnehmen, wie z.B. Werbung, Plakate, Zeitungen, Unterhaltungsmusik und typische Gebrauchsgegenstände, die das Leben in beiden Teilen Deutschlands die letzten Jahrzehnte hindurch geprägt hatten. Folgende zentrale Ereignisse wurden unterrichtet: die Gründung der Bundesrepublik Deutschlands (BRD) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) (1949); das deutsche Wirtschaftswunder (50er Jahre); die Protestbewegung in den 60er Jahre; die 70er Jahre – Krisenzeiten; und die deutsche Wiedervereinigung in den 90er Jahren. Um die Bestätigung zu bekommen, haben wir am Ende einen Test gemacht.

7. Übersetzung: Deutsch-Spanisch (Traducción II)

Der Lehrer dieses Kurses war Pedro Álvarez aus Spanien. Ziel des Kurses war, verschiedene deutsche Texte auf Spanisch zu übersetzen, um die Struktur beider Sprachen zu vergleichen. Wir sollten immer die Texte als Hausaufgabe vorbereiten, und dann machten wir im Unterricht eine Musterübersetzung. Am Ende des Kurses haben wir zum Erhalt der Bestätigung eine Übersetzung ohne Wörterbuch gemacht.

8. Leseverständnis

Der Lehrer dieses Kurses war Herr Eckhard Weber. Wir hatten einmal pro Woche Unterricht, jeden Dienstag 2 Stunden von 13.00 bis 14.30 im Klassenzimmer SL2 im Sammelgebäude. Grundlage in diesem Kurs waren verschiedene Texte. Es ging darum, Texte zu verstehen lernen, auch wenn uns viele Wörter unbekannt waren. Unser Lehrer hat uns mit Hilfe unterschiedlichster Übungen verschiedene Lesetechniken vermittelt. Wenn wir einen Teilnahmeschein bekommen wollten, mussten wir regelmä(ig am Unterricht teilnehmen und den Abschlusstest bestehen.

9. Grundstufe für Programmstudierende

Wie schon oben berichtet, habe ich an diesem Kurs gleich nach meiner Ankunft teilgenommen.

Das Austauschprogramm

Regensburg ist ein wichtiger Ort in Bayern, ein kommerzielles und industrielles Zentrum mit 130 000 Einwohnern, eine alte Stadt mit einer modernen Einstellung. Die Stadt liegt am nördlichsten Punkt der Donau. Das Gebiet hat ein gut bewahrtes mittelalterliches Viertel mit vielen hervorragenden Arbeiten mittelalterlicher Kunst.

Zwischen der Universität Regensburg und der Universidad de Los Andes gibt es ein Austauschprogramm.

Die Austauschstudenten wohnen in Studentenwohnheimen der Universität Regensburg. Diese Wohnheime liegen in der Nähe der Universität oder im mittelalterlichen Viertel. Die Studenten kümmern sich selber um ihre Essensversorgung. Die Studentenwohnheime haben eine Küche. Außerdem bietet die Universitätsmensa ein preisgünstiges Mittagessen an.

Der Pass

Ich brauchte als Student der Universidad de Los Andes ein Studentenvisum, um in Deutschland einreisen zu können. Dieses Visum war nur für 3 Monate gültig. Bei meiner Ankunft in Regensburg musste ich mein Visum für den Rest der Zeit, die ich dort sein wollte, verlängern. Ich musste sicher sein, dass mein Pass für meinen ganzen Aufenthalt in Regensburg gültig war. Deshalb muss man immer aufpassen, dass der Pass nicht abläuft, während man in Regensburg ist. Wenn dies der Fall wäre, müsste man den Pass erneuern. Man muss den Pass auch auf Richtigkeit überprüfen (Name, Familienname, Geburtsdatum usw.).

In Deutschland braucht man drei extra Bilder, um das Visum verlängern zu können.

Registrierung bei den Verwaltungen

Teil des staatsbürgerlichen Registrierungs-Prozesses in Deutschland ist eine gesundheitliche Prüfung einschließlich einer Brust-Röntgenaufnahme und Blutuntersuchungen. Diese Kosten werden von der Krankenversicherung bezahlt. Ich musste diesen Gesundheits-Check nicht machen. Aber einige meiner Freunde haben diesen gemacht. Auslandsstudenten, die in Deutschland wohnen, müssen sich beim Einwohnermeldeamt an der Universität registrieren lassen. Außerdem müssen sich Ausländer bei der Ausländerbehörde melden und eine Aufenthaltserlaubnis beantragen. Man muss sich bei beiden Büros noch einmal vor der Ausreise melden (Siehe Anhang #9 Seite 81). Ausländer müssen jederzeit ihre Pässe zur Identifikation bei sich tragen. Studenten müssen auch den Studentenausweis mit Name, Adresse, Telefonnummer und Wohnsitz dabei haben.

Ankunft in Regensburg

Es ist wichtig, nach der Ankunft in Deutschland in Venezuela anzurufen oder eine E-mail zu schreiben, damit die Verantwortlichen an der Universidad de Los Andes wissen, dass man an der Universität Regensburg anfängt.

Ich wurde am Flughafen von München von einer venezolanischen Studentin abgeholt, die auch durch das Austauschprogramm in Regensburg war. Ihr Name ist Miranda Moreno. Sie hat mir geholfen, die Züge zu benutzen, um nach Regensburg zu kommen. Sie hatte auch schon persönlich mit Christine Betzner vom Akademischen Auslandsamt über meine Ankunft gesprochen und hatte meine Zimmerschlüssel .

Normalerweise müssen die Studenten zum Büro des AAA gehen, um die Adresse und die Schlüssel der Wohnung zu bekommen.

Regensburg hat keinen Flughafen, deshalb muss man den Zug nehmen. Der nächste Flughafen ist in Nürnberg, ungefähr 100 Kilometer nordwestlich, und in München. Mit Lufthansa-Flügen kann man beide vom internationalen Flughafen in Frankfurt erreichen.

Was man bei der Ankunft in Deutschland machen kann, um nach Regensburg zu gelangen:

  • Auf dem Münchener Hauptbahnhof kauft man eine Bahnfahrkarte nach Regensburg/Hbf. Diese kostet 40,- DM (ungefähr 20 Euro). Die Reise dauert über eine Stunde.

  • Man kann auch einen Bus nach Freising nehmen und dann weiter mit dem Zug oder direkt mit dem Bus vom Flughafen nach Regensburg fahren. Am Flughafen kann man nach Informationen betreffend Bus-Nummern und Fahrpreisen fragen. Der Kundenservice am Informationsschalter hilft auf Englisch und natürlich auf Deutsch weiter.

  • Es ist nicht nötig, einen Stadtplan von Regensburg zu kaufen. Diese sind beim AAA gratis verfügbar.

Das Zimmer

Die Universitätszimmer sind sowohl modern als auch gemütlich. Die Studenten verpflegen sich selber, aber sie können auch die Mensa zu einem vernünftigen Preis benutzen. Die meisten der Austauschstudenten werden in Studentenwohnheimen untergebracht, weil diese mit Hilfe von Regierungs- und Universitätsmitteln subventioniert werden. Das Akademische Auslandsamt übernimmt die Reservierung eines Zimmers in einem der Studentenwohnheime. Das Studentenwerk, das mit den Heimen der Universität zusammen arbeitet, ist höchst kooperativ und gro(zügig gewesen. Zum Beispiel habe ich ein Zimmer in der Altstadt, in der Gesandtenstrasse bekommen, die perfekte Stelle wegen der zentralen Lage im Zentrum der Stadt.

Die Studenten sind verantwortlich für das Befolgen der Regeln in den verschiedenen Heimen. Deshalb bekommt man zusammen mit dem Zimmerschlüssel auch ein Informationsblatt mit den Hausregeln.

Bei der Abreise aus Regensburg müssen die Schlüssel einer dafür verantwortlichen Person übergeben werden, die den Empfang bestätigt. Die Zimmer müssen gereinigt, alle Bilder und Plakate entfernt werden und es dürfen keine Lebensmittel im Zimmer oder in den Kühlschränken verbleiben. Gegenstände wie Kleiderbügel, Schreibwaren und Bücher, Geschirr und Töpfe, andere Haushaltsgegenstände und Toilettenartikel können für nachfolgende Studenten dagelassen werden, vorausgesetzt, dass diese Gegenstände sauber und wiederverwendbar sind.

Bevor die Zimmer an neue Studenten vergeben werden, werden sie von einem Hausmeister vom Studentenwerk inspiziert. Alle Kosten für Reparaturen von Schäden, Reinigung und Ersatz von Schlüsseln werden von der Kaution abgezogen, die man vor Bezug des Zimmers hinterlegen muss. Diese Kaution betrug für mich 600,- DM (ungefähr 300 €). Besser ist es, nichts auf dem Zimmer zu beschädigen. Am Ende des Semesters, wenn man wieder in Venezuela ist, zahlt das AAA die Kaution zurück. Allerdings bekommt man nicht die ganze Kaution, sondern nur 350,- DM (175 €).

Geld

Nach meiner Ankunft in Regensburg habe ich ungefähr 700,- DM ausgegeben (ungefähr 350 €), bevor ich mein Stipendium bekommen habe. Es ist notwendig, ein Bankkonto zu haben. Die Universität zahlt jeden Monat das Geld auf das Konto ein. Es ist sehr leicht ein Bankkonto zu eröffnen. Das dauert ungefähr 15 Minuten. Die Miete für das Zimmer wird automatisch abgebucht. Am Kontoauszugsdrucker kann man jederzeit einen aktuellen Kontoauszug bekommen.

Versicherung

Studenten, die am Austauschprogramm in Deutschland teilnehmen, müssen eine deutsche Krankenversicherung abschließen. Zum Beispiel habe ich mich bei der DAK eingeschrieben. Es wird empfohlen, eine 15-Tage-Krankenversicherung für die ersten Tage in Regensburg zu kaufen.

Die Leistung ist umfassender als bei vielen venezolanischen Krankenversicherungen und schlie(t einen Krankenhausaufenthalt sowie dentale und optische Behandlungen, einschlie(lich Brillengläser, ein. Au(erdem sind die Leistungen in ganz Deutschland gültig. Zusätzliche Versicherungen für Auslandsreisen kann man zu vernünftigen Konditionen kaufen. Man muss sicherstellen, dass man von irgendeiner Art von Versicherung gedeckt wird.

In meinem Fall lief diese Versicherung zum Schluss des Austauschprogramms am Ende des Sommersemesters ab. Sie könnte aber einen zusätzlichen Monat verlängert werden. Allerdings läuft sie automatisch ab, wenn man Europa verlässt.

Eine Haftpflicht-Versicherung ist für Besitzer von Fahrrädern und Kraftfahrzeugen obligatorisch. Für die meisten Studenten gibt es keine Notwendigkeit, eine andere Versicherung zu haben, während sie am Austauschprogramm teilnehmen.

Reisen

Viele Studenten betrachten ihr Semester im Ausland als eine perfekte Gelegenheit, andere europäische Länder zu besuchen. In meinem Fall habe ich mich entschieden, nur innerhalb von Deutschland zu reisen. Es gibt auch die Möglichkeit, mit dem AAA organisierte Reisen zu machen. Es gab eine zweiwöchentliche Unterbrechung nach dem Intensivkurs Deutsch und dann gab es eine einwöchige Unterbrechung während des Sommersemester, während der ich Berlin, das Schloss Neuschwanstein, die Stadt Rothenburg ob der Tauber und München besuchte.

Was man mitnehmen muss

Man muss nicht viele Sachen mitnehmen, nur die persönlichen Dinge (z.B. Rasierapparat, eventuell Medikamente usw.). Im Flugzeug sind nur 60 kg Gepäck erlaubt. In meinem Fall habe ich ungefähr 50 kg Gepäck (u.a. Bücher, Wörterbücher, Kleidung) dort lassen müssen. Man sollte keine Wörterbücher oder Bücher mitnehmen, die man wahrscheinlich in Regensburg nicht benutzen wird. Man kann diese Sachen im Buchladen kaufen oder, um Geld zu sparen, auf dem Flohmarkt, auf dem man Second-Hand-Gegenstände zu sehr niedrigen Preisen findet.

Kultureller Bericht

Bürgerfest: Regensburg:Die mittelalterliche Stadt.

Das Problem, ein bestimmtes kulturelles Thema zu wählen, basiert in der Vielfalt existenter, interessanter Möglichkeiten. Diese Stadt wird als eine von den besten erhaltenen mittelalterlichen Städten Deutschlands betrachtet, weil sie während des Zweiten Weltkriegs nicht (aus Zufall oder weil es keine massive Bedrohung gab), stark zerstört wurde. Regensburg ist eine historische Stadt, die fast gänzlich ihre zweitausend Jahre Altertum bewahrt hat. Vom ersten Moment an trifft man auf Schritt und Tritt auf Monumente und Bauten grossen historischen Wertes. Man kann auch Museen, Kirchen, alte Häuser und Stellen finden, die die Aufmerksamkeit erregen. Regensburg ist definitiv eine künstlerische und kulturelle Stadt. Ihr Universitätsstadtcharakter gibt ihr auch eine besondere Herzlichkeit. Ihre Lage an der Donau gewährt ihr eine besonders romantische Atmosphäre und das hat viele Intellektuelle vor vielen Jahren inspiriert. Und Regensburg hat viel Geschichte, weil die Stadt im Jahr 179 gegründet wurde, was man noch heute in einer römischen Inschrift auf Stein lesen kann.

Die Geschichte hat in Regensburg eine reiche architektonische Erbschaft hinterlassen, die eine gro(e Bedeutung für die Menschheit besitzt. Das ist sichtbar an einigen ihrer wichtigsten historischen Stellen, wie z.B. dem Dom St. Peter (Bild Nr. 1), der im gotischen Stil erbaut wurde und als der wichtigste in ganz Bayern betrachtet wird. Ein weiteres Wahrzeichen ist die Steinerne Brücke (Bild Nr. 4), die älteste erhaltene Steinbrücke in ganz Deutschland, die von 1135 bis 1146 erbaut wurde. Noch ein wichtiger Anziehungspunkt ist der Palast von den Prinzen Thurn und Taxis und ihr Museum. Porta Praetoria (Bild Nr. 3) ist das alte Nordtor des römischen Lagers Castra Regina, das ein einzigartiges Baudenkmal aus dem Altertum in der ganzen Stadt ist. Das Historische Museum ist auch von gro(er Wichtigkeit. Dort kann man Kunstsammlungen und Kulturgegenstände aus dem Gebiet um Regensburg sowie aus anderen Städte finden. Das Gedenkhaus des Astronomen Johannes Kepler (Bild Nr. 2) ist ein kleines Monument für den Wissenschaftler, der in Regensburg gestorben ist. Die Instrumente und die Original-Ma(stab-Modelle werden in diesem Museum gezeigt. Zusammenfassend gesehen, besitzt Regensburg einen gro(en kulturellen Reichtum.

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Bild 1. ST. Peter Dom Bild 2. Kepler Museum

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Bild 3. Porta Praetoria Bild4. Steinerne Brücke

Auf diesem Grund habe ich versucht, ein gutes Thema zu finden, dass den kulturellen Reichtum der Stadt Regensburg darstellen könnte. Das heisst, ich musste ein Thema finden, das au(er dem architektonischen Aspekt, auch die Sitten und andere menschlichen Aktivitäten darstellt, die für die Stadt typisch sind.

Deswegen konzentriere ich mich auf das Bürgerfest, da man dort mit Leichtigkeit die kulturellen Manifestationen betrachten kann, die uns helfen können zu verstehen, wie die Regensburger leben und was sie mögen.

Das Bürgerfest wurde offiziell von der Stadt im Jahr 1973 zum Erhalt der Regensburger Altstadt eingeführt. Es findet in der Regel alle zwei Jahre statt. Während meines Praktikum wurde das Bürgerfest Regensburg 2001 vom 29. Juni bis zum 1. Juli gefeiert.

Die Regensburger feiern ihr Altstadtfest mit Musik, Verkaufsständen, Gauklern, Theatergruppen und altem Handwerk. Die Wirte sorgen mit Stra(enrestaurants für das leibliche Wohl. Zwei Jahrtausende Geschichte sind in Regensburg lebendig geblieben. Um sie zu erleben, bedarf es nur offener Augen und eines wachen Sinns für Geschichte und Tradition, die einem bei jedem Schritt begegnen. Man kann einen gemütlichen Spaziergang durch die Altstadt mit ihren Patrizierhäusern, dem Dom, dem alten Rathaus und der Steinernen Brücke machen, oder man besucht eines der vielen Museen. Man kann auch eine Dampferfahrt auf der Donau machen. Tradition und Kultur wurden bei diesem Fest unter dem Motto „Singendes, klingendes, swingendes Regensburg" zusammengebracht. Das hei(t, über 400 Gruppen und Solisten spielten an 50 Plätzen, Soul, Blues, Volksmusik, Jazz, Klassik, Schlager und Tanzmusik. Für Jugendliche gibt es die Nachwuchsbühne, Halfpipe für Skater, eine Graffitiwand und ein Jobmobil in der Maximillianstra(e. Man kann eine bessere Vorstellung vom offiziellen Programm der Stadt Regensburg bekommen, wenn man dieses selber liest – es befindet sich im Anhang zum Bericht.

25 Jahre Landesverband Singen und Musizieren in Bayern

Neben der Feier des Bürgerfestes gab es noch ein wichtiges Ereignis: Das 25-jährige Bestehen des Landesverbands Singen und Musizieren in Bayern (LVSMB). In Regensburg existieren verschiedene Laienmusikverbände: Chöre, Blaskapellen, Akkordeonorchester, Posaunenchöre, Liebhaberorchester, Ensembles der Zithermusik, der Zupfmusik und des Spielmannswesen. Alle zusammen zählen mehr als 666 000 singende und musizierende Bürgerinnen und Bürger. Der LVSMB feierte in Regensburg sein 25-jähriges Bestehen. Im offiziellen Programm des Bürgerfestes der Stadt Regensburg haben die LVSMB ein sehr wichtige Rolle gespielt. Am Freitag, dem 29. 06. haben sie fünf Vorstellungen gegeben. Um 15.00 begannen die LVSMB im Bischöflichen Zentralarchiv mit eine Austellungseröffnung, die „Bayerische Komponisten der letzten 25 Jahre" und „Laienmusik-Literatur und –Tonträger der letzten 25 Jahre" hie(. Um 22.30 Uhr haben sie am Domplatz das Stra(entheaterstück „Le Gambelunghe" gespielt.

Peter Jacobi dankte der Kirche für die Möglichkeit der Ausstellung und wies auf das gro(e Engagement der im Landesverband vertretenen 20 Laienmusikverbände hin. Die Ausstellung : „Europa-Tage der Musik" gab Auskunft über deren Anfänge im Laufe der letzten 17 Jahre. Ein entsprechendes Videoband, erstellt von Walter O. Neumann, hatte Premiere und zeigte viele Ausschnitte aus den Europa-Tagen der Musik und von weiteren Veranstaltungen des Musiklebens in Bayern. Eine weitere Ausstellung fand im Napoleonsaal unter dem Motto „Schätze der Malerei und Musik" statt.

Eröffnet wurde das Jubiläumswochenende am 29. Juni 2001 mit einem Kirchenkonzert in der Minoritenkirche. Am darauf folgenden Samstag verwandelten über 3 000 Sängerinnen, Sänger und Instrumentalisten die Stadt. Beim Festakt mit Empfang der Stadt Regensburg im Reichssaal des Alten Rathauses begrü(te Oberbürgermeister Schaidinger die erschienenen Ehrengäste und Leiter der Ensembles. Wilfried Anton, der Präsident des Bayerischen Musikrates, betonte den hohen Stellenwert des Laienmusizierens für die Kulturlandschaft in Bayern, LVSMB-Präsident Peter Jacobi dankte allen Mitwirkenden für ihr hohes ehrenamtliches Engagement. In seiner Festansprache berichtete der Ehrenpräsident Dr. Klaus-Peter Schwiedel von der Gründung des Landesverbandes Singen und Musizieren in Bayern als Zeitzeuge.

An den Festakt schloss sich das Galakonzert im Audimax der Universität Regensburg an, wo die Preisträger der letzten Orchester- und Chorwettbewerbe ihr Können unter Beweis stellten: das Akademische Sinfonische Orchester unter der Leitung von Heinz Grosse Boymann; das Bayerische Landesjugendzupforchester unter der Leitung von Oliver Strömsdorfer; die Mixtura Cantorum unter der Leitung von Karl-Heinz Malzer; das Zitherensemble München-Pasing, unter der Leitung von Robert Popp; der Jugendkammerchor Ingolstadt unter der Leitung von Eva-Maria Atzerodt und das Nordbayerische Jugendblasorchester unter der Leitung von Ernst Oestreicher.

Nach dem Sternmarsch der Musikkapellen zur Schlussfeier am Sonntag auf dem Domplatz erschien auch der Schirmherr Hans Zehetmair, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Er würdigte ausdrücklich die Leistung der Teilnehmer und das ehrenamtliche Engagement im Bereich des Laienmusizierens. „Hans, bleib da" wurde ihm zu Ehren gesungen. Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Peter Jacobi konnten in ihren Ansprachen auf eine gelungene Veranstaltung in Regensburg hinweisen.

LVSMB-Präsident Peter Jacobi dankte Dr. Adolf Eichenseer und seinem Team für die gute Organisation des Festes, der Stadt Regensburg und Oberbürgermeister Hans Schaidinger mit seinem Kulturreferenten Klemens Unger, dem Bayerischen Musikfond, dem Bayerischen Rundfunk und auch den anderen Medien wie TVA und der Presse. Die Kombination aus LVSMB-Musikfest und dem örtlichen Regensburger Bürgerfest war gelungen.

Lichtspiel am Dom

Die mittelalterliche Kathedrale St. Peter ist der Orientierungspunkt von Regensburg und eine der berühmtesten Kathedralen von Deutschland. Sie diente Fotografen, Filmproduzenten und Theaterdirektoren als Modell für ihre Arbeiten. Auch beim Bürgerfest 2001 spielte die Kathedrale eine Hauptrolle. Mit Musik, die unter die Haut geht, und vielen tausend Watt Beleuchtung wurde der Dom umgestaltet und zu einer Synthese der Künste. Der Dom St. Peter erklang wie noch nie vorher und erstrahlte in einem vollkommen neuen Licht.

In der Kathedrale erreichte der LVSMB ein choreographisches Meisterwerk. Eine Stunde dauerte die Kombination von Licht und Musik in der Kathedrale. Das erste Mal in der jahrhundertelangen Geschichte der Kathedrale wurden die Glasfenster an der Südseite in ihrer ganzen farbigen Pracht auch von der Au(enseite sichtbar. Mit der gro(zügigen Unterstützung vom Hauptförderer der REWAG (Regensburger Energie und Wasserversorgung AG) wurden die Lichtspiele realisiert. In den Nächten wurde das Licht in der Kathedrale ständig umgestaltet.

Das dreiteilige Lichtspektakel wurde am Freitag um 22:30 Uhr mit au(ergewöhnlichen Variationen und klassischer Musik angereichert. Am Samstag Abend wurde das Licht und die Musikinstallation in der Kathedrale erst nach dem Feuerwerk an der Donau begonnen.

Die Vorstellung für diese aufwändige Produktion ging auf die Koordinatorin der Feier, Ingeborg Fülle-Bayer zurück. Gespielt wurden Johann Sebastian Bach, Edward Elgar, Mark von Knopfler, Pink Floyd und Vangelis.

REWAG und die historische Stadt Regensburg

„Die Verantwortung für die Energie und die Wasserversorgung von den Bürgern und den Bürgern von Regensburg und dem Gebiet trägt dieses Jahr seit einem Viertel-Jahrzehnt" hat REWAG Vorsitzende des Brettes Norbert Breidenbach geschrieben. „Für uns ist diese Endsolidarität von vielen Jahren und Orientierung an den Interessen und den Bedürfnissen unserer Kunden ein guter Grund, mit der Unterstützung von der Lichtproduktion der Kathedrale ein Zeichen zu setzen und unsere verantwortliche Arbeit für die historische Stadt und seine Bevölkerung zu unterstreichen". Denn, so Breidenbach weiter, wo Licht ist, ist auch Strom und da könne der Energieversorger nicht weit sein. Zum 25-jährigen Jubiläum bedankt sich die REWAG an Stelle eines Tages der offenen Tür bei der Regensburger Bevölkerung und den vielen Besuchern der Stadt so mit der Ermöglichung eines besonderen Glanzlichtes zum Bürgerfest.

Meine Gedanken zur Kultur und Anschauungen in Deutschland.

Einige kulturelle Besonderheiten.

Als ich noch in Venezuela war, fragte ich mich nach den gesellschaftlichen Regeln, die mich bei meiner Ankunft in Deutschland erwarten würden. Ich hatte viele Zweifel über die Art und Weise, wie ich mich in der Gesellschaft benehmen musste. Obwohl ich in meinem Deutschunterricht ein bisschen über die deutsche Gesellschaft gelernt hatte, wusste ich nicht genug von den kulturellen Anforderungen, um in diesem Land zu „überleben". Ich meine, ich wusste nicht sicher, wie sich Leute in bestimmten Situationen benehmen sollten. Ich hatte viele Fragen zu den gesellschaftlichen Normen, die die Deutschen haben. Vielleicht sind einige Situationen und Verhaltensweisen für mich vollkommen normal, aber wahrscheinlich für die deutsche Gesellschaft unannehmbar. Was erwarte ich von der Gesellschaft? Was ist normal in bestimmten Situationen, z.B. beim Lernen, Arbeiten oder einfach nur Entspannen? Ich war über meine Rolle in der Gesellschaft sehr besorgt. Ich wollte ihr Gleichgewicht nicht stören und gleichzeitig wollte ich nicht wie ein Fremdkörper in der Gesellschaft erscheinen.

Schlie(lich kam ich in Regensburg an. Dort habe ich gesehen, dass die Deutschen viele positive Vorstellungen und Gedanken über das Leben haben. Sie arbeiten jeden Tag schwer, um ihre eigenen Erwartungen zufrieden zu stellen. Jeder hat Verantwortung. Junge Leute müssen viel studieren und oft müssen sie auch arbeiten, um die Sachen, die sie brauchen, kaufen zu können. Die Deutschen lernen, sich im Gleichgewicht mit der Gesellschaft und der Natur zu bewegen. Die meisten von ihnen haben eine klare Vorstellung davon, was die gegenseitige Achtung der Mitmenschen betrifft. Sie haben eine klare Vorstellung davon, was die Natur für die Menschen bedeutet.

Ich möchte gern einige von den kulturellen Besonderheiten, die ich in Deutschland kennen gelernt habe, erwähnen. Einige von den gesellschaftlichen Phänomenen, die ich erwähnen werde, sind Realität, und einige von ihnen sind ganz einfach klischeehafte Vorstellungen, die wir von den Deutschen haben. Diese sind im Folgenden:

1) Pünktlichkeit.

2) Bildungssystem und Organisation.

3) Flei( beim Lernen.

4) Flei( bei der Arbeit.

5) Definition von Freundschaft.

6) Reisekultur.

7) Die Bedeutung der Nazivergangenheit für die heutige deutsche Gesellschaft.

8) Homosexualität.

9) Interesse für Politik.

1) Pünktlichkeit:

Deutsche sind äu(erst pünktlich. Daran besteht kein Zweifel. Pünktlichkeit ist einer der wichtigsten Grundsätze in ihrem Leben. Ich meine nicht, dass Pünktlichkeit in unserem eigenen Land nicht wichtig ist. Wir haben unsere eigene Vorstellung von Pünktlichkeit. Aber für die Deutschen ist es eine sehr ernste Sache. Ihr ganzes Leben wird von der Uhr regiert. Ich habe überall Uhren gesehen. Es gibt sie auf Bahnhöfen, Banken, Polizeiwachen, jeder einzelnen Kirche, Krankenhäusern und an jedem Ort, wo man die Uhrzeit wissen sollte. Aber sie sind auch an Orten wie Kneipen, Parks, Supermärkten, Restaurants, Brücken, Museen, Eisdielen und anderswo anzutreffen, also dort, wo man die Uhrzeit nicht unbedingt wissen muss. Und sie alle gehen richtig. Es ist fast unmöglich, eine Uhr zu finden, die nicht funktioniert. Und wenn doch, dann wird sie sofort repariert.

Dahinter steckt aber mehr, als nur pünktlich an einem bestimmten Ort zu sein. Für die Deutschen ist das eine Lebensart. Sie sehen die Welt durch die Uhr. Auch in ganz alltäglichen Situationen, wie etwa beim Ausgehen mit Freunden, um nur Bier zu trinken, oder wenn man die Kinder zu einem Park bringt, oder einfach bei einer Fahrt auf der Donau, ist es sehr wichtig, eine Armbanduhr zu tragen. Wenn man einen Termin mit jemandem hat, dann existiert die Aussage „zwischen 2.00 und 3.00 Uhr" natürlich nicht. Die Deutschen machen zu einer präzisen Zeit Termine aus. Aber manchmal sind sie auch in zwanglosen Situationen flexibel. In der Universität gibt es das sogenannte „akademische Viertel". Das bedeutet, dass man maximal 15 Minuten Zeit hat, um sich am entsprechenden Ort einzufinden, sonst…

Deutsche werden sicher nicht eine halbe Minute länger warten.

Als ich nach Deutschland kam, war ich wegen der Art, wie alles pünktlich funktioniert, sehr beeindruckt. Und nicht nur das. Ich wusste genau, um wie viel Uhr ich an einem bestimmten Ort sein würde. Und wenn ich „genau" sage, rede ich nicht nur von Stunden, sondern von Minuten und fast Sekunden. Ein Beispiel: Im April 2001 entschied ich mich zu verreisen, um meine Freunde, Andre und Nuria Modersitzki in Berlin, der Hauptstadt von Deutschland, zu besuchen. Zu dieser Zeit wusste ich viel über die Deutsche Bahn, aber ich wusste nicht genug. So erzählte einer meiner Freunde mir, dass es sehr nützlich sei, im Internet nachzusehen, um alle Informationen über Preise, Reiserouten und besonders Billigangebote zu finden. Deshalb entschied ich mich, im Internet zu suchen, um billiger zu reisen, weil die Fahrkarte normalerweise zwischen 150 DM und 250 DM kostet. Das ist für einen Studenten nicht gerade billig. Auf der Web-Seite sollte ich das Reisedatum angeben. Ich wusste es zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht genau. Deswegen habe ich einen vorläufigen Termin angegeben. Danach wurde ich auf der Deutsche-Bahn (DB)- Webseite nach dem Ankunfts- und Abreiseort gefragt. Deshalb habe ich „von Regensburg bis Berlin" geschrieben. Aber sie wollten auch wissen, ob es Berlin-Zoologischer Garten oder Berlin-Ostbahnhof war. Bereits an dieser Stelle war ich beeindruckt von der Genauigkeit der Informationen, aber ich fragte mich, ob es wirklich funktionierte. Und ich setzte das Eingeben aller Details meiner Reise fort. Am Ende war ich sehr überrascht. Ich habe ein Informationsblatt ausgedruckt, auf dem ich lesen konnte:

1 Fahrgast mit Wochenendticket. 40,- DM

von Regensburg Hbf. bis Berlin Zoologischer Garten

5x Umsteigen;

Und die Informationen waren auf die Minute präzise. Deshalb wusste ich schon vier Wochen vor meiner Reise, dass ich am 26. Mai um 16.47 Uhr den Bahnhof Berlin Zoologischer Garten erreichen würde. Für mich war das einfach unglaublich. Als ob dies nicht genug war, wusste ich auch den Zeitplan meiner Rückfahrt; am 3. Juni würde ich in Regensburg Hbf. sein, und zwar um 23.48 Uhr. Und die erstaunlichste Sache ist, dass ich auch wirklich pünktlich an den genannten Orten angekommen bin. Übrigens sind meine Freunde mit nur vier Minuten Verspätung angekommen und sie waren ganz beschämt.

An diesem Beispiel sieht man, dass in Deutschland Zeit wirklich eine wichtige Rolle spielt.

Wer es selbst einmal probieren will, hier ist die Adresse der Deutschen Bahn hier: http://www.db.de

2) Bildungssystem und Organisation

Für die Deutschen ist Lernen sehr wichtig, egal, ob sie in Schule, Gymnasium, Universität oder Fachhochschule sind, die Menschen lernen und lernen. Das deutsche Bildungssystem ist im allgemeinen mehr oder weniger dem unseren ähnlich. Man fängt im Kindergarten an, dann kommt die Grundschule, danach Haupt- oder Realschule oder das Gymnasium und schlie(lich, wenn man das Abitur erworben hat, die universitäre Ausbildung. Die Deutschen haben noch andere Arten weiterführender Schulen als wir. Sie können sich entscheiden, ob sie fünf Jahre an der Universität studieren wollen, oder ob sie gerade zwei bis drei Jahre lang einen Beruf lernen wollen, um schnell eine Arbeit zu finden.

Die Ausbildung in Deutschland ist wie in Venezuela kostenlos. Die Studenten in der Universität müssen lediglich einem Semesterbeitrag leisen, der untere anderem das Semesterticket enthält, mit dem sie den regionalen Nahverkehr nutzen können. Aber trotz alle dieser Ähnlichkeiten gibt es auch Unterschiede. So funktioniert z.B. die Organisation in Deutschland reibungsloser. Man muss nicht so oft Schlange stehen. Man wird zuvorkommender behandelt. Man erhält bei Rückmeldung an der Universität automatisch seinen Studentenausweis, der gleichzeitig als Bibliotheksausweis und Studententicket dient und auch die Komunikation ist effektiver. So kann man sich beispielsweise für Sprachkurse via Internet anmelden.

Vielleicht sollte uns das deutsche Bildungswesen als Vorbild dienen, um unseres zu verbessern.

3) Fleiß beim Lernen

Die Deutschen machen sich wirklich sehr viele Gedanken über das Lernen. Zum Beispiel gibt es in der Universität Regensburg normalerweise am Ende des Semesters in jeder Vorlesung eine Prüfung. Deshalb müssen sie sehr viel lernen, um zu bestehen. Haben sie Hausaufgaben, eine Prüfung o.ä., vergessen sie Freunde und Familie, Tanzen und Trinken. Sie lernen immer. Ich würde fast sagen, dass die Deutschen die flei(igsten Leute sind, die ich je getroffen habe.

Vielleicht ist es angebracht zu erwähnen, was mir einmal eine deutsche Freundin erzählte „Wir verbringen viel Zeit alleine. Ich glaube deshalb sind die meisten der grossen Philosophen und Wissenschaftlern der Welt Deutsche."

4) Flei( bei der Arbeit.

Die gleiche Vision, die die Deutschen vom Lernen haben, kann auf das Arbeiten angewandt werden. Sie beginnen sehr früh zu arbeiten. Vielleicht nicht in offiziellen Arbeiten, aber z.B. helfen sie ihren Eltern zu Hause oder verkaufen alte Sachen auf dem Flohmarkt (das ist sehr populär). Wenn sie aufhören zu studieren, wissen sie, dass sie schwer arbeiten müssen, um in der deutschen Gesellschaft zu überleben. Wenn sie nicht schwer arbeiten, werden es andere machen, und sie können ihre Arbeit verlieren. Ein Freund aus Berlin arbeitet beispielsweise sechs Tage in der Woche von 5.00 Uhr bis 23.00 Uhr für eine Computer-Firma. Obwohl er viel Geld verdient, hat er fast kein echtes Leben. Anderen Freunden, die ich in Deutschland kennen gelernt habe, ging es genauso. Sie sorgen sich immer nur um das Lernen oder das Arbeiten. Und ich lernte etwas dabei, nämlich, wenn man etwas im Leben erreichen will, muss man schwer arbeiten, um es zu bekommen. Und wenn man in Deutschland wohnen will, muss man deutsch werden, ansonsten muss man in seine Heimat zurückkommen.

5) Definition von Freundschaft.

Die Deutschen haben eine sehr eigene Art, mit Menschen umzugehen. In einigen Situationen haben sie keine Tabus, aber sie sind normalerweise sehr verschlossen. Sie scheinen auf den ersten Blick nicht äu(erst freundlich zu sein, aber am Ende sind sie die freundlichsten Leute, die man je getroffen hat. Es ist nicht leicht, zu beschreiben, wie sich die Deutschen gegenüber anderen benehmen. Deshalb möchte ich zuerst erklären, wie sich Venezolaner Unbekannten gegenüber verhalten. Ich muss sagen, dass Venezolaner sehr neugierig sind. Im allgemeinen wollen sie alles wissen, was um sie herum passiert. Wenn sie jemanden zum ersten Mal treffen, wollen sie wissen, woher man kommt, was man macht, was man liebt, wie alt man ist, und, wenn man Ausländer ist, wollen sie alles über das entsprechende Land wissen, wo es liegt, was die Leute dort machen, was die Leute denken, einfach alles. Ich muss sagen, dass die meisten Deutschen ihr Interesse für solche Sachen nicht zeigen. Am Anfang sind sie gegenüber anderen sehr verschlossen. Sie reduzieren ihre Gesprächsthemen auf das Wetter, die Zeit und die Fernsehnachrichten. Vielleicht hat die Gesellschaft sie gelehrt, niemandem vom ersten Augenblick an zu vertrauen. Es macht den Anschein, dass sie kein Interesse an anderen Menschen haben. Dennoch: Wenn man einen Deutschen findet, der einem sagt, „Ich bin dein Freund", kann man es ihm glauben. Ein deutscher Freund ist ewig ein Freund. Die Deutschen haben eine sehr klare Vorstellung von Beziehungen im Leben. Sie wissen, was die Bedeutung des Wortes „Freund" ist. Und sie machen einen klaren Unterschied zwischen Freunden und Bekannten.

Das drückt sich auch in der Sprache aus. Sprache erzählt viel von Kultur. Auf Spanisch zum Beispiel haben wir die Wörter „amigo" und „novio" und die wörtliche Übersetzung auf Deutsch ist beide Male „Freund". Aber sie haben eine unterschiedliche Bedeutung. „Amigo" bezeichnet „ein Freund von mir" und „novio" steht für „fester Freund". Deshalb benutzen Deutsche das Wort nie ohne diesen Zusatz, damit der Unterschied klar wird. Zum Beispiel, wenn jemand „mein Freund" sagt, bedeutet das auf Englisch „my boyfriend", auf Spanisch „mi novio" und auf Französisch „mon petit ami". Auf keinen Fall bedeutet es „my friend", „mi amigo" oder „mon ami". Vielleicht drückt diese linguistische Situation die Komplexität der deutschen Kultur im Hinblick auf das Phänomen „Freundschaft" aus.

Während meines Aufenthaltes in Deutschland habe ich wenige deutsche Freunde gefunden. Die Mehrheit meiner Freunde waren aus anderen Teilen der Welt: aus Korea, China, Afrika, Kolumbien, Ekuador, Irland, Frankreich, der Schweiz, Italien und Polen. Aber die deutschen Freunde, die ich fand, waren wirkliche Freunde. Ich wage zu sagen, dass sie ewig meine Freunde sein werden.

6) Reisekultur.

Während meines Praktikums in Deutschland habe ich bemerkt, dass die meisten Deutschen sehr gerne reisen, sowohl in als auch au(erhalb Deutschlands. Die meisten alten Leute reisen lieber in Deutschland und die jungen au(erhalb Deutschlands. Sie bereisen die ganze Welt. Ein populäres Ziel ist die spanische Insel Mallorca. Diese Insel ist praktisch eine deutsche Kolonie, ein siebzehntes Bundesland. Mit dem Gedanken, Urlaub zu machen, reisen die Deutschen an und manche nie mehr aus. Ein gro(er Teil der Inselbewohner kommt aus Deutschland oder hat deutsche Wurzeln. Überdies ist der Flug nach Mallorca sehr billig. Zum Beispiel haben alle Reisebüros in Regensburg besondere Mallorca-Angebote. Manchmal ist es billiger, von Frankfurt nach Mallorca zu fliegen als von Frankfurt nach Berlin. Ein Grund für die Beliebtheit der Insel ist das milde Klima während der Winterzeit. Deshalb arbeiten einige Leute in Deutschland im Sommer und leben im Winter auf Mallorca. Die Strände, die Spanier und Spanierinnen, Kokosnüsse und alles, was tropisches Klima auf dieser Insel darstellt, ist eine unwiderstehliche Attraktion für die Deutschen.

Aber diese Insel ist nicht der einzige Ort für deutsche Touristen. Ein bevorzugtes Reiseziel ist auch die Türkei, vielleicht deshalb, weil dieses Land vollkommen anders ist. Es gibt dort ein anderes Gesellschaftssystem, eine andere Religion und andere Traditionen, was natürlich interessant ist. Überdies ist Berlin die zweitgrö(te „türkische Stadt" in der Welt. Viele türkische Einwohner kamen als Gastarbeiter nach Deutschland und blieben für immer. Fast in jeder Stadt in Deutschland kann man türkisches Essen wie Döner kaufen, die ich persönlich billig fand.

Weiterhin besuchen die Deutschen Ägypten, Indien, und Lateinamerika (einschlie(lich Venezuela), weil sie diese Länder äusserst exotisch finden. Sie glauben, dass sie Abenteuer und wildes Leben finden werden. Die ägyptischen Pyramiden, die indischen Tempel und die Maya- oder Inka-Tempel haben gro(e Anziehungskraft auf die Deutschen, weil sie Abenteuer bedeuten.

Heutzutage wird Venezuela zunehmend ein beliebtes Reiseziel für die Deutschen. Venezuela bietet eine Vielfalt von Möglichkeiten für die Reisenden an: mehr als 2000 km Küste, sehr hohe Berge, Savanne, Flüsse, Wasserfälle, also Natur, Natur, Natur. Die Deutschen wissen das. Ich habe mehrere Deutsche nach den interessantesten Sachen, die sie mit Venezuela verbinden, gefragt und sie nannten wildes Leben, Strände und die Offenheit der Leute. Venezuela bietet viele interessante Städte. Mérida, weil sich hier die längste und höchste Drahtseilbahn der Welt befindet; das kleine Dorf „Los Nevados", auch im Bundesstaat Mérida, weil es im kolonialen Stil gehalten ist; Ciudad Bolivar, weil der Angel-Fall (Salto Angel) sehr nahe liegt, dieser ist mit seinen 980 m der höchste Wasserfall der Welt; die Strände von Choroní und Chichiriviche, sowie die Inselgruppe „Los Roques"; Puerto Ayacucho und das Gebiet von Los Llanos. In Anbetracht der Tatsache, dass die Deutschen das Reisen lieben, sollten wir unsere Verbindungen mit Deutschland im touristischen Bereich verbessern.

7) Die Bedeutung der Nazivergangenheit in der heutigen deutschen Gesellschaft.

Es gibt nur eine Sache, die ich aus meiner Erfahrung über dieses Thema sagen muss: In Deutschland gibt es fast keinen Rassismus mehr. Folglich ist die Nazi-Ideologie etwas aus der Vergangenheit. In den meisten Städten in Deutschland können Ausländer sich vor rassistischen Angriffen sicher fühlen. Weiterhin haben die Deutschen eine äu(erst effektive Kampagne gegen Rassismus. Alle Leute, die ich traf, waren über Nachrichtenbeiträge über Rassismus in anderen Ländern sehr betroffen. Die ganze Zeit über, die ich in Regensburg war, gab es Plakate überall in der Stadt mit Propaganda gegen den Rassismus.

Aber ich muss sagen, dass es sehr heikel ist, dieses Thema anzusprechen, weil viele Vorfahren haben, die direkt vom Nazi-Regime betroffen waren. Eines Tages zum Beispiel war ich in der Küche meines Studentenwohnheims. Ich sah fern. Plötzlich lief auf einem Programm, „Pro Sieben", eine Sendung über den Zweiten Weltkrieg. Für mich war es nur eine normale Dokumentation über diesen Krieg. Aber für die Deutschen war es die Geschichte ihrer Gro(eltern, ihrer heutigen Familie, ihres Landes, ihrer Gesellschaft. Die Atmosphäre veränderte sich und war bald sehr gespannt. An diesem Tag verstand ich, was die tatsächliche Bedeutung des Wortes „Krieg" war. Ich sah Tränen in der Augen der meisten Mädchen. Ernste Gesichter bei den meisten der Jungen. Es war keine angenehme Atmosphäre. Alle versuchten mir zu erklären, wie dumm ihre Vorfahren waren. Und obwohl ich es schon verstanden hatte, redeten sie über das Gleiche weiter. Ich wage zu sagen, dass dieses Gefühl in den Herzen der Deutschen für weitere drei oder vier Generationen sein wird, oder vielleicht werden sie es nie vergessen.

Trotzdem muss ich erwähnen, dass es einige kleine neue Nazigruppen gibt. Sie machen mit diesem Glauben weiter. Aber wenn wir die Anzahl der Mitglieder dieser Nazigruppen mit der Einwohnerzahl Deutschlands vergleichen (ungefähr 82 Millionen) machen sie nur einen geringen Prozentsatz aus.

8) Homosexualität.

In Deutschland haben die Leute eine andere Mentalität im Vergleich zu uns Lateinamerikanern. In Venezuela ist das vorherrschende Klischee der Rollenverteilung das des arbeitenden Mannes, der „die Hosen anhat"; die Frau bleibt zu Hause und hütet die Kinder. In Deutschland sah ich Männer, die für ihre Kinder sorgen, während ihre Frauen arbeiten.

Die venezolanische und die lateinamerikanische Gesellschaft im allgemeinen nimmt als das „Normale" die Beziehungen zwischen heterosexuellen Paaren, d.h. zwischen Männer und Frauen. Homosexuelle Beziehungen dagegen werden wie eine geistige Krankheit angesehen. Fast niemand respektiert Homosexuelle. Sogar Kinder machen Witze über die Homosexualität, wenn sie ein solches Paar sehen. Wenn ein Jugendlicher homosexuell ist, wird er fast wie eine Fehlkonstruktion der Natur behandelt. Er wird zum Au(enseiter. Andere Kinder beleidigen ihn in der Schule, und die Lehrer versuchen, ihm zu erklären, wie schrecklich Homosexualität ist. Im Gegensatz dazu ist in Deutschland das Ausleben der Homosexualität legal und von der Gesellschaft grö(tenteils akzeptiert. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen.

Ich schreibe über dieses Thema, weil während meines Aufenhalts in Regensburg der „Saint Christopher and Lesbians Day" gefeiert wurde. Er findet am 10. Juli statt. Hunderte homosexueller Paare feierten auf den Straßen. Ich sah weibliche sowie männliche Paare. In den meisten Parks und Orten der Stadt spielte man lebendige Musik, trank Bier, feierte Spektakels und mehr. Und alle hatten Spa(, inklusive heterosexuelle Paare mit ihren Familien. Es war ein Fest für alle Leute. Dann begann ich, meine Freunde nach ihrer Einstellung zur Homosexualität zu fragen. Sie waren fast über diese Frage schockiert. Für sie ist die Homosexualität so normal wie Wassertrinken. Sie alle antworteten mir, dass sie Freunde hätten, die „Gay" seien. Ich beobachtete Ehepaare, Mädchen oder Jungen, die einander in der Öffentlichkeit auf den Bürgersteigen küssten, vor aller Welt. Ich muss gestehen, dass es für mich ungewoht war, weil so etwas in Venezuela eher hinter verschlossenen Türen stattfindet. Ich bemerkte, dass alles, was mir als Kind über diese Sachen gesagt wurde, hier nicht zutraf. Ich weiss nicht, ob ich gelernt habe, dass in einer entwickelten Gesellschaft alles möglich ist, oder dass entwickelte Gesellschaften einen sehr seltsamen Weg haben, sich zu entwickeln.

Jedenfalls suchte ich nach dem Grund, warum am 10. Juli der Tag der Homosexuellen gefeiert wurde. Und ich fand in der Encarta Enzyklopädie, dass der Heilige Christopher sein Leben der Wohltätigkeit weihte, indem er Reisende auf seinen Schultern durch einen Fluss trug. Eines Tages bat ihn ein Junge, mit ihm den Fluss zu überqueren. Aber als sie durch den Fluss schritten, wurde der Junge schwerer. Als Christopher klagte, erzählte der Junge ihm, dass er die Sünden der Welt in der Person Christi auf seinem Rücken trage. Christopher bedeutet auf Griechisch „das Tragen von Christus". In der Kunst wird der Heilige Christopher normalerweise dargestellt, wie er das Jesuskind auf seinem Rücken trägt. Sein Namenstag ist am 10. Juli. Ich nehme an, dass Homosexuelle sich durch das Tragen eines Mannes auf ihren Schultern identifizieren. Aber ich glaube nicht, dass es der originale Zweck des Heiligen war.

9) Interesse für Politik.

Die Deutschen interessieren sich für Politik. Jeden Tag sehen sie Nachrichten, um zu erfahren, ob etwas Wichtiges passiert ist. Sie denken, wenn wichtige Entscheidung in ihrem Land gefällt werden, müssen sie mitentscheiden können.

Die politische Struktur ist mehr oder weniger folgende:

Die wichtigsten politischen Organe sind der Bundestag, welches das erste Haus des Parlaments ist und die Bundesregierung, welche aus dem Bundeskanzler und seinem Kabinett besteht. Das Bundesverfassungsgericht ist mit dem Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten vergleichbar, und der Bundespräsident ist das zeremonielle Oberhaupt des Staates.

Der Bundestag ist für die Gesetzgebung verantwortlich und für die Wahl des Kanzlers. Die Partei oder die Koalition von Parteien mit einer Mehrheit der 656 Abgeordneten im Bundestag stellt den Kanzler.

Der Kanzler, das Haupt der politischen Exekutive, bestimmt die Richtlinien der Politik, die dann vom Kabinett und der staatlichen Bürokratie ausgeführt werden. Der Kanzler ernennt und entlässt auch die Kabinettsmitglieder, die den verschiedenen staatlichen Ministerien vorstehen, wie etwa Au(enpolitik, Verteidigung und Ausbildung.

Es ist wichtig, einen Blick auf die politischen Parteien zu werfen. Die wichtigsten sind: die Christliche Demokratische Union (CDU), mit ihrer bayrischen Schwesterpartei, der Christlich Sozialen Union (CSU); die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD); die Freie Demokratische Partei (FDP) und die Grünen.

Der letzte Kanzler, Helmut Kohl (CDU), hatte seit 1982 eine CDU/CSU-FDP Koalition geführt. Kohl, der sechste Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik, nutzte die Gelegenheit zur Vereinigung der zwei Teile Deutschlands, als die ostdeutsche Regierung 1989 zu zerfallen begann. Er führte die Vereinigung erfolgreich in weniger als einem Jahr durch.

Der momentane Kanzler ist Gerhard Schröder von der SPD. Und der jetzige Bundespräsident, Johannes Rau, ist ebenfalls von der SPD.

In Venezuela haben wir dutzende von Parteien, aber die populärsten sind „Acción Democrática" (A.D.); „Centro de Organización Política Electoral Independiente" (COPEI), „Movimiento Quinta República" (MVR) und „Movimiento al Socialismo" (MAS).

Wahlen

An diese Stelle werde ich das deutsche und das venezolanische Wahlsystem vergleichen. Die Wahlen bietet den meisten Deutschen die Möglichkeit, Regierung und Politik zu beeinflussen, wie das auch in Venezuela der Fall ist. Wahlen zur nationalen, gesetzgebenden Gewalt müssen mindestens alle vier Jahre gehalten werden, sie können aber auch vorzogen werden, nämlich wenn die Regierung ihre Mehrheit verliert, und das den Bundespräsidenten zwingt, das Parlament aufzulösen und neue Wahlen zu fordern. In Venezuela wird der Präsident alle sechs Jahre neu gewählt. Wenn das Volk zu einem Volksentscheid aufruft, kann er seines Amtes enthoben werden. Die Verfassung gewährt allen Bürgern über 18 Jahren das Wahlrecht, ebenso wie in Venezuela. Deutschland lässt seine automatische Wählerregistrierung auf Wohnsitzaufzeichnungen basieren, die von den örtlichen Verwaltungen bereitgestellt werden. Wir sind noch weit entfernt von einem automatischen System.

Die Hälfte der Mitglieder des Bundestags wird über ein Direktmandat in den entsprechenden Wahlkreisen gewählt; die andere Hälfte der Sitze wird unter den Parteien auf der Basis von prozentualen Stimmanteilen über Parteilisten verteilt. In Venezuela muss zuerst die Wahl gewonnen werden, dann beginnen wir mit den offiziellen Positionen fertigzuwerden. Deutsche Wähler haben die aktuelle Regierung generell unterstützt. Wir haben über jede einzelne Regierung geklagt. Die CDU/CSU regierte von 1949 bis 1969, meistens in Koalition mit den Freien Demokraten. Von 1969 bis 1982 war die SPD an der Macht, auch in Partnerschaft mit der FDP. In Venezuela haben Acción Democrática (A.D.) und COPEI von 1952 bis 1996 regiert, und jetzt werden wir von einer neuen Partei regiert, MVR, deren Vorsitzender Hugo Rafael Chavez Frias ist, in Koalition mit der „Movimiento al Socialismo" (MAS).

Die meisten der gesellschaftlichen Faktoren, die das deutsche Abstimmungsverhalten beeinflussen, sind sozioökonomischer Status, Religion und Alter. Die meisten der Mittel-und Oberklasse wählen CDU/CSU oder die FDP; die SPD hat besonders unter den Arbeitern Einfluss. Katholiken tendieren dazu, die CDU/CSU zu begünstigen, Protestanten die SDP oder FDP. Ältere Wähler ziehen die CDU/CSU vor; jüngere Altersgruppen unterstützen die SPD oder die Grünen. In Venezuela ist es mehr oder weniger das Gleiche. Wir sind beeinflußt von unserem sozioökonomischen Status, Religion und Altersgruppe. Oberklasse und Katholiken unterstützen A.D. und Copei; Arbeiter unterstützen MVR.

Die Parteien

In Deutschland unterstützen die SPD und die FPD das System der Sozialen Marktwirtschaft, ein System freien Unternehmens kombiniert mit sozialen Leistungen des Staates wie allgemeiner Krankenversicherung, familiären Beihilfen, z.B. Kindergeld, Pensionen und Unterstützung für arbeitslose und behinderte Arbeiter. Diese Programme nehmen fast die Hälfte des Budgets der Regierung in Anspruch. Die regierende Koalition befürwortet auch enge Verbindungen mit den Vereinigten Staaten und unterstützt die Mitgliedschaft in der NATO und der EU.

In Venezuela hat die regierende Partei, die MVR, keine klaren Richtlinien in ihrer Politik. Einerseits stimmt sie im allgemeinen dem Kapitalismus und den USA zu; aber zur gleichen Zeit hat sie eine zu Kuba und dem Sozialismus hin orientierte Politik. Sie unterstützt populäre Pläne für arme Leute und versucht, das Monopol von Ländern und Unternehmen zu vermeiden. Eine neue Verfassung und neue Gesetze wurden erlassen, um die Macht zu sichern und die Korruption zu verringern.

In Deutschland ist die Sozialdemokratische Partei neben der CDU die bedeutendste. Rudolf Scharping war von 1993 bis 1995 ihr Vorsitzender, gefolgt von Oskar Lafontaine. Nach dessen Rüchtritt übernahm Bundeskanzler Gerhard Schröder den Parteivorsitz. Die SPD unterstützt grö(ere Eingriffe des Staates in die Wirtschaft und will die Atomkraftwerke schlie(en und Pläne für die Entwicklung alternativer Energiequellen entwerfen. Die SPD hat der Kohl-Regierung Vorwürfe wegen ihrer Anti-Ausländer-Politik gemacht. 1994 hatte die SPD 252 Sitze im Bundestag.

In Venezuela besteht die Opposition aus einer Koalition zwischen allen alten Parteien, hauptsächlich A.D. und COPEI, die das alte Regierungssystem wieder herstellen wollen.

Die Grüne Partei ist die bedeutendste Stimme von Deutschlands Umweltschützerbewegung. In Verbindung mit Bündnis 90 (die Gruppe, die half die ostdeutsche kommunistische Regierung 1989-90 zu stürzen), gewannen sie 49 Sitze bei den Wahlen von 1994. Sie sind auch auf Länderebene einflussreich; in einer Anzahl von Bundesländern bilden sie Regierungskoalitionen mit der SPD. Venezuela hat keine Umweltschützer-Partei.

Ostdeutschlands kommunistische Partei, jetzt die Partei des Demokratischen Sozialismus genannt (PDS), hatte 1994 30 Sitze, eine Zunahme von 13 Sitzen im Vergleich zur vorherigen Wahl 1990. Die rechtsgerichteten Republikaner, die in den frühen neunziger Jahren mit ihrer Anti-Einwanderer-Politik Aufmerksamkeit erregten, erreichten nur 1,9% bei der Wahl von 1994 und gewannen keine Sitze im Bundestag wegen der Fünf-Prozent-Klause. Diese besagt, dass eine Partei mindestens 5% aller abgegebenen Stimmen braucht, um in den Bundestag einziehen zu dürfen.

In Venezuela ist es unmöglich, eine Anti-Einwanderer-Politik zu betreiben, weil wir im Grunde eine Nation von Einwanderern sind.

Ich glaube nicht, dass eines der beiden Systeme besser ist, aber ich würde sagen, dass wir viel lernen können, indem wir die Geschichte Deutschlands und die Gründe für die Stabilität seines politischen Systems studieren.

Empfehlungen für die Universität de los Andes, die Studenten des Instituts für Neue Sprachen und die Universität Regensburg.

Empfehlungen für die Studenten:

Für das Teilstudium in Regensburg

  • ? Man sollte versuchen, die Formulierungen der Aufgaben und Erwartungen Ihres Dozenten hinsichtlich dieser sehr klar zu verstehen. Jeder Dozent hat eine andere Auffassung davon, was eine „Prüfung" oder „Aufgabe" bedeutet.

  • ? Die deutsche Studenten sind sehr fleißig in ihren Kursen. Um mitzuhalten, muss man noch mehr studieren. Auch wenn es schwierig ist, darf man auf keinen Fall aufgeben!

  • ? Man sollte einen guten Eindruck im Unterricht hinterlassen. Deshalb ist es wichtig, immer mitzuarbeiten und die Hausaufgaben zu machen.

Was mitzunehmen ist

  • Es ist besser, nicht zu viel mitzunehmen. Die wichtigsten Dinge kann man auch in in Regensburg kaufen. Au(erdem sollte man bedenken, dass man auch in Deutschland viel ansammelt und sicher so viel wie möglich nach Venezuela mitbringen möchte.
  • Man kann sich bei den meisten Gelegenheiten einfach anziehen, besonders auf dem Universitätscampus. Jeans, T-Shirts und Pullover reichen aus. Die meisten Deutschen sind hinsichtlich ihrer Kleidung viel ungezwungener, als man wahrscheinlich denkt.

Wohnen und Essen.

  • Wohnen im Studentenwohnheim macht den Kontakt mit Deutschen viel einfacher.
  • Die meisten meiner Freunde wohnten wie ich im Studentenwohnheim. Es gibt auf jeder Etage Gemeindschaftsküche, deshalb ist es recht einfach, die Mitbewohner kennen zu lernen.
  • Das Essen in der Mensa ist nicht sehr billig, aber gut. Auf jeden Fall kann man Lebensmittel in „Netto" oder „Kaufhof", den billigsten Supermärkte, kaufen. Günstig ist es auch, mit einer Gruppe von Freunden zusammen zu kochen. Restaurants sind sehr teuer.

Gesellschaftliche Szene

  • Es gibt viele Diskos und Universität-Partys, die man besuchen sollte.
  • Es gibt viele Stadt-Feste wie das Bürgerfest und das Jazz-Wochenende.

Reisen und Deutsch sprechen.

  • Man sollte sich nicht zu gro(e Sorgen um die Sprache machen. Ich weiss, dass ich schreckliches Deutsch gesprochen habe, aber die Deutschen sind sehr tolerant und freundlich.
  • Es ist wichtig zu versuchen, Freundschaft mit deutschen Studenten zu schlie(en. Das ist für die Sprachverbesserung sehr nützlich.
  • Man sollte auch versuchen, mehr von Deutschland zu sehen. Regensburg ist eine schöne und interessante Stadt, aber nicht für das ganze Land repräsentativ.

Liste der HAUPT Verantwortungen.
Das folgende ist eine Liste von Verantwortungen, die man im Voraus kennen sollte. Wer sich unfähig fühlt, diesen Verpflichtungen nachzukommen, sollte vielleicht noch einmal den Plan, das Praktikum in Regensburg zu absolvieren, überdenken.
1. Das Beantragen eines Passes. Das ist relativ schwierig in Venezuela.
2. Das Arrangieren und das Bezahlen der Reise nach und von Regensburg, eventuell auch irgendeiner anderen Reise inner- oder au(erhalb Deutschlands. Das bedeutet, dass man Geld sparen muss.
3. Das Wohnheimzimmer in Regensburg muss sauber und im gleichen Zustand gehalten werden, in dem man es vorgefunden hat. Man wird für Schäden verantwortlich gemacht.
4. Man muss mit den deutschen Dozenten sprechen, um sicherzustellen, dass man die Scheine für die besuchten Vorlesungen bekommt.

Wie kann man die Studenten motivieren, Deutsch als dritte Sprache am Institut für Neue Sprachen an der Universidad de Los Andes zu studieren?

Viele Menschen in der Welt wollen das Wort „Deutsch" nicht hören. Sie denken sofort an Nazis oder an Hitler, den deutschen Führer des Zweiten Weltkrieges. Andere hören bloß das Wort Deutsch und denken an eine äußerst schwierige Sprache. Aber ist Deutsch wirklich so schwer zu erlernen? Ist es vielleicht sogar besser, sich nicht für diese Spezialisierungsrichtung zu entscheiden? Es scheint, dass die Studenten am Institut für Neue Sprachen an der Universitdad de Los Andes an diese letzte Frage glauben. Gibt es aber eine Möglichkeit, diese Vorstellung über die deutsche Sprache am ganzen Institut zu verändern? Vielleicht gibt es einen Weg, die Studenten davon zu überzeugen, dass das Erlernen einer so internationalen Sprache wichtig ist. Meiner Meinung nach gibt es drei Punkte, die vor dem Versuch, das Interesse von Studenten für die deutsche Sprache zu wecken, berücksichtigt werden sollten:

1) Ich denke, dass Studenten über die deutsche Sprache und deutsche Kultur richtig informiert werden sollten.

2) Es ist wichtig, irgendeine Idee zu „verkaufen" und andere Methoden von Werbungen anzuwenden, z.B. Flugblätter, Filme, Musik und so weiter.

3) Es ist unentbehrlich, dass das Institut Leute ermutigt, Deutsch sowie Englisch, Französisch und Italienisch zu studieren und ihnen auf dem schwierigen Weg, diese Sprachen zu erlernen, zur Seite steht.

Wichtige Tatsachen, die berücksichtigt werden sollten,

wenn die Studenten die Option Deutsch als dritte Fremdsprache wählen.

Studenten sollten im Hinblick auf ihre persönliche Zukunft einige ihrer Vorlesungen in einer fremden Sprache haben. Dies ist für die Universidad de Los Andes besonders zutreffend, wo bis die meisten der Studenten englische Übersetzung als ihre Spezialisierungsrichtung wählen, ein grosser Prozentsatz entscheidet sich für Internationale Verbindungen, viele wählen Italienisch, aber nur wenige entscheiden sich, die deutsche Sprache und Kultur zu „genie(en". Aber wissen die Studenten, dass Deutschland einer der grössten internationalen Handelspartner Venezuelas ist? Wissen sie, dass Deutschland Menschen mit Deutschkenntnissen viel mehr Gelegenheiten bietet als jedes anderes Land? Wissen sie, dass die Universitäten Regensburg und Tübingen im Rahmen des Auistauschprogramms mit unserer Universität Stipendien für ein Teilstudium anbieten, und dass diese sehr leicht zu bekommen sind, weil wegen der äu(erst niedrigen Anzahl von Studenten quasi keine Konkurrez darum herrscht? Sowohl aus der praktischen als auch aus der akademischen Perspektive bietet das Studium der deutschen Sprache also greifbare Vorteile. Diese können für die Studenten sehr bedeutungsvoll sein.

Wer die deutsche Sprache beherrscht, dem bietet sich ein umfangreiches Spektrum an Möglichkeiten, vor allem da wir am Beginn des 21. Jahrhunderts stehen. Ein aktives Wissen von Deutsch kann helfen, junge Studenten auf eine Vielfalt von Arbeiten vorzubereiten, z.B. im Bereich der internationalen Wirtschaft, oder es gibt ihnen die Möglichkeit, in einem deutschsprachigen Land Jura, Journalismus, Reise und Tourismus zu studieren usw. Au(erdem sind Deutschkenntnisse im Studium von Kunst, Literatur, Philosophie, Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Ingenieurwesen, Informatik, Telekommunikationen, Musik und Architektur, um nur einige Bereiche zu nennen, hilfreich. Und die meisten dieser Studiengänge werden an der Universität Regensburg unterrichtet.

Trotzdem ist es wichtig zu herauszufinden, was Studenten über die deutsche Sprache denken, zu ergründen, warum sie diese wichtige und vielversprechende Sprache nicht als Spezialisierungsrichtung wählen.

Tatsachen über die deutsche Sprache.

Deutsch wird von den meisten Menschen in der Welt als eine sehr schwierige Sprache mit einer ganz komplexen Aussprache und endlos langen Wörtern betrachtet. Aber diese Einschätzung beruht meist auf Vorurteilen. Deshalb ist es interessant zu illustrieren, dass es einen enormen Mangel an Informationen über dieses Thema gibt. In jedem Fall ist es notwendig, sich auf diesen Vorteile zu konzentrieren und auf die Vorstellungen über Deutsch.

In Regensburg wollen viele ausländische Studenten noch eine weitere Sprache lernen. Und als Anforderung der Universität müssen sie noch eine Sprache lernen (obwohl Deutsch nicht obligatorisch ist). Während des ersten, zweiten und dritten Semesters drückten Studenten der U.L.A. eindeutig den Wunsch aus, neue Sprachen zu lernen. Sie legten sich nicht auf Englisch oder Französisch oder Italienisch fest, aber sie sagten, dass sie noch eine andere Sprache verstehen und sprechen wollten. Infolgedessen ist es möglich zu sagen, dass Studenten mit dem dringenden Wunsch, Sprachen zu erwerben, an unser Institut kommen. Als die Studenten nach der wichtigsten Sprache gefragt wurden, die unterrichtet werden sollte, nannten natürlich alle Englisch. Aber wir sollten uns fragen, ob das auch berechtigt ist. Oder ist es gerade das Ergebnis von FERNSEHEN, Filmen, Musik, Werbung und so weiter, wo eine Dominanz des Englischen nicht zu übersehen ist?

Es ist wesentlich, noch einige Tatsachen über Deutsch zu beleuchten. Über 100 Millionen Menschen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Ländern sprechen Deutsch als erste Sprache. Deutsch wird zunehmend als zweite Sprache benutzt, besonders seit der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland, wegen seiner Bedeutung als Sprache in Unternehmen, Wissenschaft und Technologie sowie Deutschlands dominierender Rolle in der Europäischen Union. 1998 berichtete das deutsche Informationszentrum, dass 20 Millionen Menschen Deutsch als Fremdsprache lernen, und dass 1997 der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) 11 000 Studenten und Akademiker allein aus Osteuropa förderte. Überdies kann das Studium der deutschen Sprache einem später die Gelegenheit geben, diese Kenntnisse in Geschichte, Geographie, Philosophie, Wirtschaftswissenschaft, Mathematik, Mittelalterliche Studien, Ingenieurwesen und andere Bereiche zu verwenden.

Au(erdem ist Deutsch nicht nur die Sprache von Deutschland, Österreich und einem gro(en Teil der Schweiz, sondern wird auch in Teilen Osteuropas sowie in Liechtenstein und Luxemburg gesprochen. In Osteuropa ist Deutsch häufig als erste Fremdsprache an Schulen anzutreffen und übernimmt in den Beziehungen zwischen den einzelnen osteuropäischen Staaten die Rolle einer „Lingua Franca" (welche im Westen vom Englischen eingenommen wird). Laut den Angaben des DAAD auf seiner Website wählten die Schüle der Gymnasien in Osteuropa Deutsch (49%) vor Englisch (44%). Die Anzahl von Deutschstudenten in der Tschechischen Republik stieg in den vergangenen vier Jahren auf 33%, weil Russisch nicht mehr obligatorisch ist. In Luxemburg, Belgien und Italien (Südtirol) ist Deutsch offizielle Amtssprache neben anderen Sprachen und bis 1990 war Deutsch sogar Amtssprache in Namibia, das früher eine deutsche Kolonie war (Deutsch-Südwestafrika). Au(erdem ist Deutsch eine sehr nützliche Sprache für den Touristen. Es ist möglich, in den meisten europäischen Ländern mit Englisch zu „überleben", aber sicher wird man besser aufgenommen, wenn man mit den Leuten in ihrer eigenen Sprache redet, oder in einer Sprache, in der sie sich eher zu Hause fühlen als auf Englisch! Weiterhin ist es mit Deutschkenntnissen um einiges leichter, durch ganz Europa (u.a. Osteuropa) zu reisen.

Des Weiteren ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Welt und die Deutschen sind bekanntlich sehr reisefreudig. Mehr als 35% der ausländischen Touristen, die Venezuela besuchen, kommen aus deutschsprachigen Ländern und die Deutschen bringen durch den Tourismus Geld ins Land. Ist es infolgedessen nicht notwendig, Deutsch auch eine besondere Aufmerksamkeit zu geben? Ist es nicht möglich, sich auf diese Sprache sowie Englisch, Französisch oder irgendeine andere Sprache zu konzentrieren?

Ungestützte Vorstellungen über Deutsch wurden in der gleichen Umfrage entdeckt, z.B. der allgemeine Glaube, dass Deutsch „sehr schwierig" zu lernen ist. Die deutsche Aussprache ist nicht so kompliziert wie die englische, weil, ebenso wie im Spanischen, Deutsch fast genauso ausgesprochen wird, wie es geschrieben wird.

Aber es gibt insofern noch ein Problem. Dies ist das von den USA propagierte Film-Bild von Deutschland (und seiner Kultur und Sprache) als „schlecht-rassistisch-nazimäßig", eine äußerst unintelligente und überholte Information, die kritisch betrachtet werden und möglichst bald revidiert werden muss.

Die Strategie

Nuria Modersitzki, die Deutschlehrerin am Institut für Neue Sprachen (ULA) war und jetzt Lehrerin beim Institut für Rehabilitation von Stra(enkindern in Berlin ist, -wo die meisten jungen Leute aus nicht-deutschsprachigen Ländern wie der Türkei, aus arabischen Ländern u.a. kommen- glaubt, das „viel Werbung" nötig ist, weil die Studenten der ULA nichts über Deutsch wissen. Sie glaubt, dass die Leute am Institut begreifen müssen, dass diese Sprache nicht schwer ist. Sie sagt auch, dass Deutschland Studenten, die die Sprache sprechen, viele Gelegenheiten bietet, besonders wenn wir berücksichtigen, dass wir als unseren offiziellen Partner die Universität Regensburg haben. Sie fügt hinzu, dass das Institut den Deutschstudenten garantieren muss, dass sie ihren Studiengang zufriedenstellend, ohne problematische Situationen wie Lehrermangel, Materialmangel, etc. absolvieren können. Die meisten der Studenten wollen möglichst schnell und ohne derartige Hindernisse studieren, damit sie bald fertig werden.

Au(erdem überrascht es nicht, dass die Leute „kaufen", was interessant ist. Deshalb ist es notwendig, den Deutschunterricht interessant und persönlicher zu gestalten. Deshalb wäre es eine gute Idee, für die Studenten als Anreiz vielleicht zweimal pro Woche 2-Stunden Unterricht gratis durch FUNDAIDIOMAS zu geben, damit sie die deutsche Sprache kennen lernen. Auch müsste mehr Werbung gemacht werden, die zeigt, dass Deutschlernen durchaus Spa( machen kann. Schlie(lich muss gesagt werden, dass das Interesse des Instituts bzw. der Dozenten entscheidend ist, diese traurige Situation zu verbessern. Wenn sie die Entwicklung von Deutsch am Institut nicht fördern, wird das Studium dieser Sprache in den nächsten Jahren nicht mehr realisierbar sein.

Bibliographie

  • Dettelbachter, Werner und Strobel, Friederike. Stadtführer Regensburg. Schmid Verlag Gmbh. Regensburg.

  • Deutscher Akademischer Austauschdienst. Ampliación de estudios en los centros de enseñanza superior en Alemania. Bonn, 1997. 6ta edición.

  • Deutscher Akademischer Austauschdienst. Deutsch als Fremdsprache an au(eruniversitären Institutionen in Deutschland. Die Sprachlehrangebote. Bonn, 1999. Neuauflage.

  • Deutscher Akademischer Austauschdienst. Estudiar en Alemania. Información para extranjeros sobre estudios en las Fachhochschulen. Bonn, 1996. 5ta edición.

  • Deutscher Akademischer Austauschdienst. Studying in Germany. Information for foreigners on university studies. Bonn, 1999. 6th Edition.

  • Donau Bliz aktuell. Regensburg treibt"s bunt. Regensburg. 1. Juli 2001, Seite 16.

  • Germany. Grolier Enciclopedie. 1997. 3er Edition. Cd-Rom

  • Regensburger Wochenblaltt. Finessen von Fest. Regensburg. 4. Juli 2001, Seite 10.

  • Singendes, Klingendes, Swingendes Regensburg. Bürgerfest 2001. Regensburg. Mittelbayrische Zeitung Rundschau. 27. Juni 2001. Sonderbeilage.

Internetbibliographie:

  • http://www.daad.de

  • http://www.greenpeace-regensburg.de

  • http://www.munchen.de

  • http://www.nmz.de

  • http://www.ostbayern-tourismus.de

  • http://www.regensburg.de

  • http://www.rewag.de

  • http://www.uni-regensburg.de

 

 

Autor:

Jhony Jaimes

Partes: 1, 2
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